Strafprozess gegen Berliner Arzt

wegen Sterbehilfe bei strittiger Freiverantwortlichkeit

Berlin
Voraussichtlich ab November 2023 muss sich ein Berliner Arzt einem Strafprozess stellen. Ihm wird vorgeworfen, vor zwei Jahren im Juni 2021 einer 37-jährigen Frau Suizidhilfe geleistet zu haben, obwohl diese wegen akuter Depressionen nicht wirklich einwilligungsfähig gewesen sei. Er dagegen sagt, dass der Leidenszustand bereits mehr als 16 Jahren vorlag und die Frau, die ihn direkt kontaktiert und um diese Hilfe ohne Vermittlung eines Vereins gebeten hatte, voll entscheidungsfähig gewesen sei.

Laut dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 ist die ärztliche Unterstützung beim Suizid nur dann straffrei, wenn die Entscheidung zur Selbsttötung „freiverantwortlich“ gefallen ist. Hintergründe zum Fall hatte u. a. die taz recherchiert.

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