Prof. Dr. jur. utr. Thomas Fischer
Zur aktuellen Debatte um Sterbehilfe
In beinahe keiner Frage rechtspolitischer, aber auch sonstiger Art gehen die Ansichten der großen Mehrheit der Bevölkerung und der politischen Klasse so weit auseinander wie in der Frage der so genannten Sterbehilfe. Das liegt nicht an einem unterschiedlichen entwickelten guten Willen und auch nicht an der Unfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger, das für die Richtige zu erkennen, sondern schlicht an einem unterschiedlichen Blickwinkel. Dem jeweils einzelnen, individuellen Menschen kann und wird es häufig gleichgültig sein, wie die Vielzahl der anderen sich mit dem Sterben einrichtet. Jeder von uns ist für sich allein mit der Angst vor Schmerz, Hoffnungslosigkeit und Tod.