Beschreibung der aktuellen rechtlichen Situation der Suizidhilfe in Deutschland mit dem besonderen Fokus auf Demenz und psychiatrischen Diagnosen durch Priv.-Doz. Dr. med. J. F. Spittler, Ruhr-Universität Bochum:
„Nach über 700 ärztlich-psychiatrischen Untersuchungen bei Suizidhilfe-Suche in 20 Jahren dieser Tätigkeit zeigt sich, dass die Suizidhilfe bei psychischen Störungen umstritten ist. Nach Meldung erfolgter Suizidhilfe haben einzelne Staatsanwaltschaften Ermittlungs- und Strafverfahren bei Gericht initiiert. Sie vertreten dabei den Vorwurf, bei der vorliegenden psychischen Störung – einer Depression, einer Schizophrenie, einer Demenz – sei die Einsichts- und Urteilsfähigkeit aufgehoben und eine Suizidhilfe strafbar als Totschlag. Andererseits gibt es auch seriöse Stimmen, die eine pauschale Schlussfolgerung aus einer psychiatrischen Diagnose nicht für gerechtfertigt halten. Deshalb bin ich guten Mutes, dass wir mit den Gerichtsverfahren zu einer Klärung kommen werden. Wir beurteilenden Ärzte und Psychologen dürfen keine Fehler machen und müssen den Staatsanwaltschaften und den Gerichten wohlbegründete Argumentationen für die Überprüfung vorlegen. Dies wird an Beispielen illustriert.“ Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) ist in Deutschland die älteste Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation mit über 27.000 Mitgliedern. Sie lädt Sie herzlich zu dieser interessanten Veranstaltung ein.
Ablauf:
17:00 Uhr kostenfreier Einlass und Informationsstand der DGHS
17:30 Uhr Begrüßung durch Ursula Bonnekoh, DGHS-Präsidiumsmitglied
17:40 Uhr Vortrag von Dr. med. J. F. Spittler
18:15 Uhr Fragen aus dem Publikum
19:15 Uhr Ende der Veranstaltung
Sichern Sie sich einen Platz in den vorderen Reihen. Reservierung bei Reinhard Konermann per Mail: reinhard.konermann(at)dghs.de.